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SUSCH

2018
Träumen sie von elektrischen Schafen?

Überzeugungen herausfordern und Annahmen überprüfen im Hinblick auf Künstliche Intelligenz

Künstliche Intelligenz ist einer der Hauptfaktoren für Veränderung in den kommenden Jahren und ihre (potenziellen) Nutzungen geben nicht nur wirtschaftliche Impulse, sondern sie werden auch nachhaltige Auswirkungen auf unsere Kultur, Ethik und Glaubenssysteme haben. Pessimisten und diejenigen, die Angst haben, sehen steigende (menschliche) Arbeitslosigkeit und Bürgerunruhen auf uns zukommen, während Optimisten und Befürworter eine glänzende Zukunft der Freizeit und Kreativität für wenn nicht alle, so doch viele ausmalen.

In beiden Fällen sind jedoch, anders als bei früheren industriellen Revolutionen, bei denen Maschinen und Werkzeuge mechanische menschliche Fähigkeiten ausfüllten, diesmal mentale Funktionen im Fokus der Veränderung – wenn Maschinen Vorhersagen und Entscheidungen schneller und genauer treffen sollen als das menschliche Gehirn sie verstehen kann.

Das Ausmaß dieser Herausforderung ist nur teilweise angekommen bei Regierungsbehörden, Wirtschaftsführern und Wissenschaftlern, und es erscheint wichtig, über solche Rahmenbedingungen und Regelungen nachzudenken, die diesen Wandel begleiten können, bevor er sich ohne andere führende Kräfte als mit der Aussicht auf Profite der Tech- Industrien begnügt. Algorithmische Mängel, die auf der Voreingenommenheit der Programmierer beruhen, müssen identifiziert werden, und ein Verhaltenskodex sowie eine größere Vielfalt unter Ingenieuren und Informatikern, die KI entwickeln, könnte einen großen Beitrag zur Verringerung dieser Vorurteile leisten.

Marina Gorbis, geschäftsführende Direktorin des Institute for the Future: "Wir brauchen Technologen, die Geschichte verstehen, die Wirtschaft verstehen, die mit Philosophen ins Gespräch kommen, wir brauchen diese Konversation, weil unsere Technologen nicht mehr nur Apps entwickeln, sie entwickeln politische und wirtschaftliche Systeme." Dies sind aktuelle Themen, die dringend angegangen werden müssen, da die Technologien immer präsenter werden. Daher bringen wir verschiedene Referenten aus Wissenschaft, Kunst, Wissenschaft, Technologie und Wirtschaft zusammen, um den tatsächlichen Status der KI, ihre gegenwärtigen und zukünftigen Auswirkungen zu diskutieren und um die Agenden zu verstehen, sowohl die Mystik der technologischen und künstlichen Machtstrukturen aber auch die sich wandelnden Narrative im Mensch-Maschine-Diskurs und die übertragung von Geschlechterungleichgewichten von der physischen in die digitale Welt: Kann Empathie programmiert werden und was ist der menschliche Faktor? Ist es wichtig, dass 95% der Codes von Männern geschrieben werden? Ersetzen wir den Deus ex Machina durch Maschinen mit gottähnlichen Attributen? Was erhält den Glauben? Indem wir Argumente mit Fakten belegen und diese mit Spannung aufladen, werden wir unser gemeinsames Denken intensivieren und die Realität spielerisch erweitern.

Disputaziuns 2018 Programm / PDF Download



↘ ‘Wonderland Ave’
Jonny Vivash

↘ 'AI and femininity'
Aleksandra Przegalinska

↘ ‘Female chatbots and Other Gender Issues in AI’
Andy Fitze & Aleksandra Przegalinska & Dalith Steiger

↘ ‘Artificial Irony, Mass Surveillance and Global Security’
Simon Denny & Jörg Heiser

↘ ‘AI x Feminism, a mixed feeling thought experiment’
Raphaële Bidault-Waddington

↘ ‘Precipitous Thinking applied to AI’
Marcus Steinweg

↘ ‘Ethics, believes and fear - the AI black box and the human brain’
Julieta Aranda & Gabriela Voskerician