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SUSCH

Emma Kunz. Visionäre Zeichnungen

Kuratiert von 

Hans Ulrich Obrist und Melissa Blanchflower 

27. Juli – 24. November 2019 

Emma Kunz, Drawing No. 012,  undated / nicht datiert (1938 - 1963). © Emma Kunz Zentrum

Ab 1938 schuf die Schweizer Heilerin und Forscherin Emma Kunz hunderte von Zeichnungen, in denen universelle Naturkräfte mittels Pendel kanalisiert und mit Graphit und Farbstiften auf Millimeterpapier festgehalten, geometrische Kompositionen formten. Diese Kompositionen lassen sich lesen als Antworten auf Fragen, die Kunz an das Pendel richtete und die vom Intimen und Persönlichen bis hin zu aktuellen politischen Ereignissen reichten sowie die inneren Beziehungen von belebter und unbelebter Materie analysierten – all diese Bereiche waren nach Kunz‘ Glauben mittelbar und unmittelbar miteinander verbunden.

Kunz' Papierarbeiten entstammen ihrer Tätigkeit als Heilpraktikerin; sie nutzte ihre Begabung für Telepathie und Prophetie und ihre heilerischen Fähigkeiten, um dem Universum zugrundeliegende Prinzipien zu erforschen. In den meisten Fällen sind Kunz' Zeichnungen weder betitelt noch datiert oder mit schriftlichen Erläuterungen versehen; es sind kodierte Botschaften an ihre Nachwelt, die neu gelesen werden sollen. Sie waren, wie sie es vorhersagte, "für das 21. Jahrhundert bestimmt".

Während ihre Arbeitsweise immer noch hermetisch wirkt und, entgegen ihrer Hoffnung, nicht weit verbreitet ist, sind doch Kunz' Überlegungen, wie wir uns in und unserer Umwelt gegenüber verhalten, hochaktuell. Ihre Wertschätzung des Lokalen, ihr Misstrauen gegenüber monokultureller Landwirtschaft und ihr ganzheitlicher Ansatz bei der medizinischen Behandlung finden ihre Entsprechungen in der heutigen Medizin, Architektur, Ökologie und Klimawissenschaft.

MUZEUM SUSCH präsentiert eine umfassende institutionelle Einzelausstellung mit einer großen Auswahl von Kunz‘ spirituellen und abstrakten Zeichnungen in einem einzigartigen Umfeld, das der Natur eng verbunden ist – eine Verbindung, die Kunz immer wieder betonte.

Emma Kunz: Visionary Drawings ist kuratiert von Hans Ulrich Obrist und Melissa Blanchflower, organisiert von den Serpentine Galleries in Zusammenarbeit mit Muzeum Susch. Die Ausstellung in Susch is co-kuratiert von Krzysztof Kościuczuk.

Die Ausstellung wird von einer gleichnamigen Publikation begleitet, herausgegeben von Serpentine Galleries und MUZEUM SUSCH gemeinsam mit Koenig Books, mit neuen Essays von Dawn Ades, Bice Curiger, Hans Ulrich Obrist, Desmond Morris, Tabita Rezaire und Ali Smith.



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