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24/10 – 7/11/2022

Sławek Krawczyński / PL




Sławek Krawczyński ist ein polnischer Regisseur und Forschender im Bereich Zeitgenössischer Tanz und Theater, sowie Dramatiker und Filmemacher.Krawczyński, in Warschau geboren, studierte Soziologie an der Universität Warschau. Er ist Autor von über 20 Stücken und Bühnenlibrettos. Sein Bühnendebüt Mirror. We were there once but we managed to forget (Spiegel. Einst waren wir dort, doch es gelang uns zu vergessen) erhielt den Hauptpreis beim Nationalen Wettbewerb Zeitgenössischen Schauspiels, dem wichtigsten Wettbewerb Polens dieser Art.Auch seine anderen Stücke gewannen zahlreiche wichtige Auszeichnungen in Polen und wurden auf etlichen Festivals und Veranstaltungen im Ausland präsentiert, etwa in Frankreich, Deutschland, Estland, Litauen, Kroatien, Belarus, Georgien, der Ukraine, Armenien, Slowenien, der Slowakei, Spanien, Russland, Tschechien und in Ungarn. Im Zentrum seiner künstlerisch-philosophischen Interessen steht die unbewusste Dimension von Existenz und Gesellschaft, das „innere menschliche Reich”, welches durch Träume in das Bewusstsein dringt. Über einen Zeitraum von 12 Jahren entwickelte er zusammen mit Choreografin Anna Godowska eine künstlerische Methode, die von Carl Gustav Jungs analytischer Psychologie und Arnold Mindells prozessorientierter Psychologie inspiriert wurde.

Seit 2013 leiten die beiden in Co-Regie The Rite of Dreams (Das Ritual der Träume), ein multidisziplinarisches Projekt, das sich ihrer eigenen Methode sowie anderen Praktiken, die Träume und das Unbewusste betreffen, in Kunst und Bildung widmet.

Unsere neueste Recherche im Bereich der Kultur und des Unbewussten hat uns zu Georges Bataille und seinen fesselnden Ideen geführt – zunächst ist infolgedessen im Jahr 2016 eine durch die Art Stations Foundation produzierte Tanzaufführung entstanden, und nun soll ein Tanz-Film entstehen, der in Teilen auf dieser Performance beruht.

"Ich möchte mich während meines Aufenthalts in Susch dem Schreiben einer filmischen Bearbeitung und der Skizzierung des Screenplays dieses Films widmen, welche einen riesigen Schritt zur Realisierung des Projekts bedeuten würden.

The Dawn of New Days (Die Dämmerung neuer Tage) ist der Titel des Films, der eine Reise in die mysteriöse Welt des Georges Bataille – tatsächlich die Essenz unserer Realität – sein wird.

Es ist eine Geschichte über das unbegreifliche menschliche Verlangen. Es darf nicht auf Erotik reduziert bleiben. Es kann nicht mit dem Begriff des Bösen umschrieben werden. Dieses Verlangen will Alles und berührt doch Nichts. Es ist unser kosmisches Erbe. Der Mensch, seiner kosmischen Wurzeln gegenüber ignorant, sehnt sich nach dem Göttlichen, wird hierin jedoch weder durch die tägliche Routine der Arbeit, noch durch die Wirren seiner Konsumption befriedigt. Erwacht nun dieses Verlangen unerfüllt, führt es zu Krieg und Terror."